Fasten yourself.

Bald ist es wieder so weit: Millionen von Menschen werden versuchen, 40 Tage lang auf etwas zu verzichten, das sie seit ihren letzten Vorsätzen vor 6 Wochen schon wieder verworfen haben.

1/5 der Deutschen will in der Zeit den Wagen öfter stehen lassen, fast 1/4 will weniger ins Internet gehen und/oder grundsätzlich den Computer benutzen. Rund 2/3 wollen eh weniger online sein und sich dafür mehr mit Freunden und Familie treffen – (hoffentlich gehören diese auch zu den 2/3 ;)), dann kommen die meisten mit dem Verzicht auf Nikotin, Zucker, Alkohol und Fleisch.*

Also das Übliche, was man sich schon zum Neujahr vornimmt, was dann allerdings für das gesamte Jahr gelten soll und dann kommt diese Fastenzeit, nur 40 Tage, das ist doch eine machbare Challenge! Man hat der Umwelt was Gutes getan, einem Schwein/Huhn/Rind das Leben gerettet und kann sich dafür etwas auf das imaginäre Karma-Konto schreiben.

Ursprünglich wird das Fasten als freiwilliger Verzicht auf feste Nahrung definiert und ist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Normalerweise wird für fünf bis zehn, manchmal aber auch für 14 Tage gefastet. Man müffelt dann, ist schlecht gelaunt und erzählt allen, welch großartige Erfahrung das ist, wenn man endlich Geist und Darm so richtig durchgefeudelt hat. Zack sind 5-10 kg runter und die Glückshormone peitschen einen schon morgens die gute Laune ins Gesicht.

Ich habe auf Twitter gefragt, worauf die Menschen ab Aschermittwoch verzichten werden. Keine Überraschungen, aber in der Tat ein Trend in der Hinsicht, dass man es leid ist, zu verzichten. Das Leben sei kurz genug, Verzicht ist oll, was soll der Scheiß, wir entbehren doch schon andauernd, etc.

Ich finde, dass 40 Tage in der Tat ein guter Zeitkorridor ist, um sich zu challengen, um bestimmte Verhaltensweisen/Denkmuster zu „fasten“, sich bewusst in diesem Zeitrahmen ein Ziel zu setzen um sich selbst richtig herauszufordern und sich mit sich selbst intensiver und bewusster zu beschäftigen. Sich selbst bestimmten Situationen aussetzen und das eigene Verhalten zu reflektieren.

Meine jährliche challenge:
40 Tage weniger Selbstzweifel.
40 Tage weniger Selbsthass.
40 Tage kein Twitter.
40 Tage kein Zucker.
40 Tage mehr Selbstakzeptanz.
40 Tage mehr Bewegung.

Eine Menge Ideen habe ich im Kopf, aber ich möchte was anderes machen. Mich darauf besinnen, wie gut es mir geht. Jeden Tag einer Tatsache bewusst werden, welch ein privilegiertes Leben ich führen darf.

40 Gründe dankbar zu sein.

 

*Quelle

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