#WeAreOnFire

Wallungen, Schwitzen, aufsteigende Hitze, Schweißausbrüche, Herzbeschwerden (Herzklopfen, Herzrasen, Herzstolpern, Herzbeklemmungen) Schlafstörungen, Einschlafstörungen, zu frühes Aufwachen, depressive Verstimmung (Mutlosigkeit, Traurigkeit, Weinerlichkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungschwankungen), Reizbarkeit (Nervosität, innere Anspannung, Aggressivität), Ängstlichkeit (innere Unruhe, Panik), körperliche und geistige Erschöpfung (allgemeine Leistungsminderung, Gedächtnisminderung, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit), Sexualprobleme (Veränderung des sexuellen Verlangens, der sexuellen Bestätigung und Befriedigung), Harnwegbeschwerden (Beschwerden beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, unwillkürlicher Harnabgang), Trockenheit der Scheide (Trockenheitsgefühl oder Brennen der Scheide, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr), Gelenk- und Muskelbeschwerden (Schmerzen im Bereich der Gelenke, rheuma-ähnliche Beschwerden).

Na? Klingelt was? 🔔

All diese und noch mehr Symptome können damit zu tun haben, dass unsere Hormone (Östrogen, Progesteron und Testosteron) aus der Balance geraten sind.

Hallo, mein Name ist Meg, ich bin 47 Jahre alt und mitten in der Perimenopause. Ich habe nach wie vor regelmäßig meine Periode, bin sexuell aktiv, erfreue mich überwiegend bester Gesundheit und dennoch habe ich bereits einige Symptome, die mir den Alltag hier und da etwas erschweren: Schlechter Schlaf, brain fog (Grundgütiger, bin ich vergesslich und manchmal schusselig geworden, nicht immer, aber immer wieder mal) und damit verbunden etwas beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit, trockene Augen, Haarausfall und stumpfes Haar, Zipperlein, die vorher nie da waren, Gewichtszunahme speziell um den Bauch, egal wie toll ich mich ernähre, Stressinkontinenz, etc.

Es hieß, Frauen litten früher weniger, das lag daran, dass sie früher starben. Jetzt haben wir im Wechsel noch ein halbes Leben vor uns, wenn wir in diese Phase kommen, bei einer Lebenserwartung von durchschnittlich 83 Jahren. Lasst uns dafür sorgen, dass diese Jahre die besten werden 💕

Wenn ihr wissen wollt, ob ihr bereits in der #perimenopause seid (diese Phase erstreckt sich bereits einige Jahre vor der Menopause, also der letzten Blutung, durchaus bereits in den 30ern und 40ern) schaut euch dieses Video an und dann lasst uns tiefer einsteigen 🔥

Disclaimer: Ich bin keine Ärztin oder Fachfrau, sondern eine Frau, die selbst mitten in der Perimenopause ist und gerne weiß/versteht, was in ihrem Körper vor sich geht, wie sie ihm helfen kann diese Phase so gesund, entspannt und gut vorbereitet zu meistern. All das folgende Wissen ist angelesen und meine Quellen teile ich gerne mit euch 😎

Die Midlife-Journey, die wir alle durchlaufen unterteilt sich in 3 Phasen:
PRÄmenopause – das läuft meist alles bene, Hormonhaushalt on fleek.
PERImenopause – Anfang/Mitte 40, bei einigen durchaus schon mal ab Mitte 30 – die Wechseljahre starten 4-10 Jahre vor der letzten Periode, in der Zeit spüren viele die ersten Symptome. Die Hormone Östrogen und Progesteron sinken.
#Menopause – Durchschnittsalter 52 Jahre. Die Menopause ist eigentlich 1 Tag, nämlich der Tag der letzten Periode, das weiß frau allerdings erst 12 Monate später, denn erst wenn die Periode 12 Monate nicht aufgetaucht ist, ist man fertig mit der Fruchtbarkeit.

Danach ist man bis ans Lebensende in der POSTmenopause – das Östrogen und Progesteron sind dauerhaft niedrig, ohne Schwankungen. Prio in der Zeit ist: Mach was für Deine Knochen, Dein Herz und Deinen Kopf.

Das Wort „Wechseljahre“ oder „Klimakterium“ war in meiner Wahrnehmung stets negativ konnotiert. „Das war’s, ab dann bin ich alt, trocken, verwelkt, unbimsbar, verschwitzt, ausgemustert.“ Wie falsch all diese Gedanken sind, weiß ich jetzt. Allerdings auch, warum viele das nach wie vor annehmen: Wir sprechen viel zu wenig darüber, es betrifft ja „nur“ Frauen und auch „nur“ die „alten“ Frauen.

Falsch. Es betrifft die Hälfte der Bevölkerung. Es betrifft die Hälfte der Wirtschaft, weltweit die überwiegende CareArbeit. Da allerdings auf vielen Gebieten nach wie vor ‚men the world runnen‘, ist es nicht wichtig genug, darüber zu sprechen, zu forschen, Aufklärung zu betreiben, Gesetze anzupassen, Arbeitsumgebungen zu verändern und an diese Bedürfnisse anzupassen.
Seit ich mich intensiv mit dem Thema beschäftige und auch Feedback von Freundinnen erhalte oder auf Twitter und Insta, merke ich, wie wenig das Thema Beachtung findet, auf so vielen Gebieten:
🔔 Ärzt:Innen erhalten gerade mal 16€/Quartal für dieses Thema von den Kassen, egal, wie oft man vorbeikommt. Fast alle Leistungen die zur Hormonstatus-Bestimmung nötig sind, sind IGeL (individuelle Gesundheitsleistungen),
🔔oft sind Ärzt:Innen auf dem Fachgebiet überfordert und nicht ausreichend ausgebildet, weil das Thema im Studium entweder gar nicht oder nur leicht angerissen wurde (es betrifft JEDE FRAU!),
🔔Frauen werden mit ihren Symptomen nicht ernstgenommen und oft wieder ohne eine Lösung nach Hause geschickt, weil nicht genug über den Tellerrand geschaut wird, wenn die Frau z. B. recht jung ist. Ich kann das nicht oft genug stressen: Redet.

Ich werde euch nun sehr viel Wissen um die Ohren hauen, eher als Hub, weniger als eigenes Wissen, dazu haben sehr viele schlaue Menschen bereits eine Menge geschrieben, sondern ich gebe euch Hilfe zur Selbsthilfe an die Hand und ihr könnt selbst entscheiden, wie tief ihr in das Thema springen wollt.

Das Wichtigste:


Niemand muss leiden, wie die Generationen vor uns.
💩 „Stellen Sie sich nicht so an, das haben schon andere vor Ihnen überstanden.“
Für fast alle Symptome gibt es Erklärungen und Abhilfe und kein
💩“Laut Befund (Blut, Urin) ist alles in Ordnung, vielleicht ruhen Sie sich einfach mal was aus.“
Redet miteinander: Mit euren Freundinnen, Kolleginnen, Müttern, Kindern … aber auch mit Männern, die sich plötzlich wundern, warum ihre geliebte Frau/Mutter nicht mehr wiederzuerkennen ist, weil ständig müde, gereizt, vergesslich, am ARSCH … nur so könnt ihr (präventiv) einem Leiden Abhilfe schaffen. Übrigens, es ist auffällig, wie viel mehr Trennungen in der Zeit über die Bühne gehen. Darüber findet ihr ziemlich viele Infos in den Büchern, die ich euch empfehlen werde.

Diese Zeit hat auch eine Menge großartiger Veränderungen für euch parat, glaubt mir. Ihr werder viel einfacher die Streu vom Weizen trennen können und euch den Bullshit nicht mehr geben, zu dem ihr vorher ggf. noch genickt habt. Ihr werdet trotz Fältchen und trockenerer Haut/Augen immer weniger Fuck darauf geben, was andere von euch halten, eher den Mund aufmachen, wenn man euch quer kommt. Ihr werdet euren Körper noch mehr zu schätzen wissen.

Und nun die Tipps:

Nehmt euch eines der Bücher in den Urlaub oder alle drei und macht dann einen Lesezirkel mit euren Besties.

  1. „Women on Fire“ – Dr. Sheila de Liz
  2. „Die gereizte Frau“ – Miriam Stein
  3. „Wechseljahre? Keine Panik“ – Katja Burkard
  4. Die allerletzte Ausgabe des GEO WISSEN dreht sich komplett um dieses Thema – MEGA gut, wichtig, vollgepackt mit Infos.
  5. Hormon Coaching – Marianne Krug. Hormoncoaching erlernen & gezielt anwenden: Wechseljahresbeschwerden lindern. Erkrankungen heilen. Alterungsprozesse aufhalten. Bioidente Hormontherapie richtig einsetzen

Websites:

Quelle: wexxeljahre

wexxeljahre – Health Empowerment für Frauen, sehr viele großartige Informationen und ein sehr guter Newsletter & Instagram,

Vielfalt der Symptome – eine Übersicht mit insgesamt rund 34 Symptomen

Ärzt:innensuche – hier findest du die richtige medizinische Unterstützung für die Herausforderungen deiner Wechseljahre und kannst auch Deinen Arzt/Ärztin eintragen.

Quelle: XbyX

XbyX – für Frauen, die Mitten im Leben stehen, alles rund um die Wechseljahre und healthy aging. Eine der besten Seiten rund um dieses Thema, viele Fakten statt Fiktion, vieles zur Ernährung, Wissen, Rezepte, Nahrungsergänzung ohne Schnickschschnack.

Ein Check für die hormonelle Balance, erfahre in welcher Phase der Hormonumstellungen Du bist und erhalte auf Dich abgestimmte Empfehlungen.

Checklisten für
medizinische Familienhistorie,
Checkliste für Arzt-Besuch,
Checkliste für Frauen Check-Up

Instagram, YouTube und einer der besten Newsletter

nobodytoldme – ich lasse hier Susannes Pitch-Video für sich sprechen:

Susanne hat eine Menge zu dem Thema auf dem Kasten und ihren Newsletter, der sonntags kommt, lese ich in aller Ruhe beim ersten Kaffee, als schriebe mir eine Freundin 🙂

Instagram, YouTube mit vielen Videos und Interviews zu den Symptomen mit Fachärzt:innen.

NowShine – Doro von NowShine schreibt über ihr Leben als Frau in der Perimenopause, es geht um die Gesundheit, Fitness, Mode, Beauty, sie hat regelmäßig Live-Talks auf ihrem Instagram Kanal mit Ärzt:Innen und Frauen, die sich mit dem Thema beschäftigen, die Firmen gegründet haben, die sich politisch für mehr Inklusion einsetzen.

Sie hat einen sehr ausführlichen Guide zu den Wechseljahresbeschwerden geschrieben – absolut lesenswert!

Ann-Katrin Pause ist Apothekerin und Hormoncoach, sie berät Frauen ab 40 und bietet sehr viele Informationen auf ihrem Instagram-Account, so wie Checklisten für den Ärzt:innen-Besuch auf ihrer Website.

HeyDay Magazin – ist das Online-Portal für Frauen 45plus, die mit beiden Beinen mitten im Leben stehen, den Kopf noch immer in den Wolken haben.

In dem Zusammenhang darf Martina Davidson nicht fehlen, die über Schönheit, Selbstliebe, Selbstwahrnehmung von uns Frauen spricht und unter anderem Redakteurin beim HeyDay Magazin ist.

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Paradoxon der Toleranz

Der Original Artikel ist von ADepressedPossum – https://throwawayopinions.io/possums und hier zu finden.

Ich habe ihn via ChatGPT in die deutsche Sprache übersetzen lassen:


Paradoxon der Toleranz

Die meisten Menschen haben inzwischen von Karl Poppers Paradoxon der Toleranz gehört. Die Philosophie besagt, dass wir, um eine tolerante Gesellschaft aufrechtzuerhalten, intolerant gegenüber den Intoleranten sein müssen.

Um das mit dem alten Nazi-Kneipenvergleich zu erklären: Sie eröffnen eine neue zwielichtige Bar, und in der Eröffnungsmenge kommen ein paar Nazis. Sie fühlen sich wohl dabei, ihre Ansichten bekannt zu machen und die Bar als Plattform zur Rekrutierung anderer zu nutzen. Das tolerante Ding wäre, ihnen genauso viele Rechte für ihre Ansichten zu geben wie jedem anderen. Das Richtige wäre jedoch, sie aus der Bar zu entfernen. Solange sie bleiben, werden sie Mitstreiter anwerben, normale Gäste vertreiben, und bevor Sie es wissen, haben Sie eine Nazi-Kneipe.

Aber hier möchte ich das Gegenteil vorstellen, das Paradox der Intoleranz. Nehmen Sie dasselbe Beispiel, aber Sie besitzen die Bar nicht. Der Barkeeper ist nicht darauf aus, zahlende Kunden hinauszuschmeißen. In diesem Fall haben Sie nur Worte. Sie versuchen, einen Protest zu organisieren, um die Nazis aus der Bar zu vertreiben, aber im Gegenzug tun sie dasselbe. Sie holen Nazis aus dem ganzen Land herbei, um in einem Wortgefecht zu engagieren. Was Sie jetzt haben, ist eine noch größere Nazi-Kneipe.

Falls Sie es nicht erraten haben, das letztere Beispiel ist die sozialen Medien. Wenn Sie das Paradoxon der Toleranz anwenden möchten, aber keine Kontrolle über den Raum haben, erhalten Sie nur noch mehr Intoleranz. Jeder wird gezwungen, sich in Intoleranz zu engagieren, sei es für oder gegen die schlechten Akteure, aber zu keinem Zeitpunkt wird die Intoleranz jemals zur Schaffung eines toleranten Raums führen. Nun könnten Sie sagen, ist das nicht besser, als sie einfach unkontrolliert agieren zu lassen? Ich würde sagen nein, und bitte erlauben Sie mir, das zu erklären.

Das Prinzip der Bullshit-Asymmetrie

Das Gesetz besagt: „Es erfordert exponentiell mehr Aufwand, Bullshit zu widerlegen, als ihn zu erzeugen.“ Aber persönlich denke ich, es steckt mehr dahinter. Das menschliche Gehirn ist so verdrahtet, dass wir bequeme Lügen den schmerzhaften Wahrheiten vorziehen. So funktioniert ein großer Teil der extremen Rechten. Sie lieben den Begriff „Fakten über Gefühle“, aber die extreme Rechte war nie mehr als Gefühle.

Betrachten wir eine gängige populistische Position der extremen Rechten: Einwanderer rauben dir deine Arbeitsplätze. Tun sie das? Nein. Jede wissenschaftliche Erkenntnis, jede Studie, jeder Artikel weist darauf hin, dass Einwanderung die Wirtschaft ankurbelt und das Leben für alle verbessert. Warum also ist es eine so beliebte Überzeugung? Nun, ganz einfach, es ist bequemer, eine Gruppe als „andere“ zu separieren und sie für die eigenen Probleme verantwortlich zu machen. Warum haben Sie die Beförderung zum Regionalmanager nicht bekommen? War jemand qualifizierter für den Job? Oder liegt es daran, dass es zu viele Einwanderer gibt und die Branche einfach zu wettbewerbsfähig ist? Manchmal ist die falsche Antwort die bevorzugte.

Unsere Egos führen uns immer von der Wahrheit weg. Es schmerzt, unsere eigenen Fehler zuzugeben, also neigen wir dazu, andere zu beschuldigen. Und die extreme Rechte, sie können andere besser beschuldigen als jeder andere. Deine Persönlichkeit ist nicht der Grund, warum du keine Freundin halten kannst, es sind die Frauen, sie verlangen zu viel. Die Einwanderer nehmen alle Jobs weg. Und die Homosexuellen? Sie radikalisieren deine Kinder. Alles, was es braucht, ist ein Andrew Tate, um die Köpfe einer ganzen Generation zu zerstören. Der Unsinn ist nicht nur asymmetrisch, er ist süchtig. Er passt genau zu unseren Unsicherheiten.

Ragebait

Die Kultur des Aufrufs zur Verantwortlichkeit war ein mächtiges Werkzeug. Wenn jemand etwas objektiv Fragwürdiges sagt und daraufhin Gegenwind erhält, kann das dazu führen, dass er seine Position überdenkt oder sie zumindest in Zukunft nicht mehr öffentlich äußert. Leider ist das inzwischen allzu vorhersehbar geworden. Rechtsextreme Trittbrettfahrer wissen, dass sie ihre Botschaft verbreiten können, indem sie absichtlich Beiträge verfassen, die nur für die beabsichtigte Zielgruppe akzeptabel sind. Alle anderen werden ihre Beiträge zitieren oder debunktieren und die Botschaft weit verbreiten, bis sie ihr Ziel erreicht.

Im Wesentlichen spielen Sie Schach, während Ihr Gegner Schach spielt, wenn Sie versuchen, Gefühle mit Fakten zu widerlegen. Wenn das Ziel nach Fakten suchen würde, würde es wahrscheinlich nicht zu rechtsextremen Inhalten tendieren. Sie sind verletzt und suchen nach einem Schuldigen. Das Letzte, was Sie tun möchten, ist, sie auf diejenigen zu verweisen, die ihnen zeigen werden, wer es ist. Viele Aktivisten haben das Gefühl, dass sie Menschen davon überzeugen, indem sie rechtsextreme Fehlinformationen öffentlich anprangern. Doch damit verbreiten sie die Nachricht noch weiter und helfen ihr, ihren Weg zu den Menschen zu finden, die sie hören wollten.

Wenn Sie einen Fall gegen irgendeinen rechtsextremen Standpunkt in einem Vakuum vorbringen würden, könnten Sie, abhängig von Ihren Kommunikationsfähigkeiten, wahrscheinlich zumindest ein paar Menschen überzeugen. Leider geschieht dies fast nie. Viele rechtsextreme Standpunkte sind so albern, so lächerlich, dass Sie dumm aussehen würden, wenn Sie sie überhaupt debattieren würden. Wenn ich spontan einen Twitter-Thread starte und die Existenz jüdischer Weltraum-Laser leugne, würde ich wie ein kompletter Verrückter aussehen. Ich brauche einen Auslöser, einen Beitrag oder einen Artikel, der die Behauptung, die ich widerlegen möchte, aufstellt. Und das ist der Grund, warum das Paradoxon der Toleranz scheitert.

Negative Engagement-Generierung

Um meinem Publikum beweisen zu können, dass „ja, jemand hat das wirklich gesagt“, muss ich den Originalinhalt verstärken. Ich muss meinen Followern zeigen, dass dies ein echtes Argument ist, das widerlegt werden muss. Tief in mir weiß ich, dass es nicht so ist. Ich weiß, dass es dumm ist, ich weiß, dass niemand, der fähig ist, rational zu denken, daran glaubt, aber wir lieben es, die moralische Überlegenheit einzunehmen, die mit dem Besitz von Informationen einhergeht, die Experten uns vorenthalten möchten. Wenn diese Behauptung nicht glaubwürdig ist, warum sind dann so viele Menschen verzweifelt bemüht, sie zu diskreditieren?

Wenn Sie diesen rassistischen, frauenfeindlichen, transphoben, homophoben Unsinn zitieren und kommentieren, ermöglichen Sie es ihm, sich zu verbreiten. Ein zitierter Tweet ist ein Retweet. Nehmen Sie einen Beitrag, den niemand in einer Million Jahren retweeten würde, und geben Sie ihnen stattdessen eine Zitat-Tweet-Schaltfläche, und er wird gestern viral. Das Debunking ist nur Predigen für den Chor. Für jeden Unentschlossenen, den Sie mit Fakten überzeugen könnten, werden 5 andere von Gefühlen auf die andere Seite gezogen. Es ist kein Zufall, dass rechtsextreme Inhalte auf Twitter wie ein Lauffeuer verbreitet werden. Es handelt sich nicht plötzlich um eine beliebtere Ideologie als zuvor, Sie stellen sie nur vor mehr Augen.

Jeder zitierte Tweet, jede Artikelentlarvung, jede intolerante Antwort, Sie verstärken sie nur im Algorithmus. Es kommt auf das alte Sprichwort zurück: „Es gibt keine schlechte Publicity.“ Sie sagen sich selbst, wenn Sie sie hart genug mit Fakten überprüfen, wenn Sie sie gründlich genug blamieren, werden sie aufhören. Aber das ist ihre gesamte Marketingstrategie, warum um Himmels willen sollten sie aufhören? Es ist Köder, es war immer Köder. Je reißerischer, desto besser.

Twitter’s Heimspiel-Nachteil

Bei Twitter haben Sie nicht nur keine Kontrolle über den Raum. Der Besitzer hat deutlich gemacht, dass er auf der Seite rechtsextremer Reaktionäre steht und den Algorithmus zu ihren Gunsten manipuliert. Jeder mögliche Boden, den Sie zu halten glauben, kann mit einem Mausklick weggenommen werden. Sie kämpfen keinen Krieg, Sie verhindern nicht, dass Twitter in die Hände der extremen Rechten fällt, Sie verkaufen Burger in einer Nazi-Kneipe, zahlen mehr Miete, als Sie profitieren. Jeder Dollar, den Twitter durch Werbeeinnahmen verdient, ist ein Dollar gegen alles, wofür Sie stehen.

Die Leute kommen nicht zu Twitter wegen rechtsextremer Hassinhalte. Auch die Werbetreibenden kommen nicht, um an sie zu vermarkten. Wenn das das wäre, was die Massen wollten, dann wären Parler, Gab, TruthSocial und 8chan alle viel beliebter, als sie es sind. Die Tatsache ist, die Leute kommen zu Twitter für Nachrichten, Kultur, Diskussionen. Wenn Sie bleiben, halten Sie keinen Boden, Sie erhalten die Lebensfähigkeit einer Plattform aufrecht, die darauf erpicht ist, rechtsextreme Ideologie zu fördern. Solange es Inhalte jenseits des Hasses gibt, haben die Menschen einen Grund zu bleiben.

Ich kann mit fast 100%iger Sicherheit sagen, dass Twitter tot ist. Ihr Geschäftsmodell war damals nicht lebensfähig und ist es heute sicherlich nicht. Twitter wird zusammenbrechen. Es geht nicht darum, ob, sondern wann. Am Ende des Tages werden Sie Ihre Anhängerschaft anderswo wieder aufbauen müssen. Die einzige Frage ist, ob Sie jetzt anfangen, Ihre Anhänger dazu zu ermutigen, umzuziehen, solange Sie noch Zugang zu ihnen haben, oder ob Sie dieses System bis zum Ende stützen.

Mit jedem Tag wird die Plattform extremer. Der Algorithmus ist verdreht, um rechtsextremen Autoritarismus, gefährliche Verschwörungstheorien und Hass gegen Minderheiten zu verstärken. Twitter wird verschwinden, aber die Schäden, die es verursacht hat, werden bleiben. Die Plattform kann ohne Sie nicht überleben, aber sie kann trotz Ihnen überleben.

Angst vor dem Unbekannten

Ich habe darüber gesprochen, wie die extreme Rechte Gefühle gegenüber Fakten bevorzugt, aber denken wir über uns selbst nach. Warum sind wir immer noch auf Twitter? Glauben wir wirklich, dass wir den guten Kampf kämpfen? Oder ist es nur bequem? Sich ständig dem Hass und der Verachtung auszusetzen, ist nicht gesund. Es ist psychisch schädlich. Es ist wie eine Traumbindung in einer missbräuchlichen Beziehung. Vielleicht haben wir Angst zu gehen? Vielleicht möchten wir nicht herausfinden, wie viele unserer Freunde und Anhänger uns nicht an den neuen Ort begleiten werden? Aber dann würde ich fragen, waren sie wirklich Freunde oder Anhänger von Anfang an?

Indem Sie anderswo ein Konto erstellen, geben Sie den Menschen den Grund, den sie zum Gehen brauchen. Einige mögen stur bleiben, aber letztendlich wird die Plattform unabhängig davon zusammenbrechen. Sie haben nur die Wahl, ob Sie von Grund auf neu anfangen und das Risiko eingehen, in der Masse unterzugehen, oder ob Sie auf anderen Plattformen eine etablierte Präsenz haben, zu der andere gravitieren können.

Ich werde Sie mit diesem Gedanken verlassen und Sie bitten, Folgendes zu tun: Wenn Sie jemanden sehen, der über das „Kämpfen für Twitter“ spricht, senden Sie ihm bitte dies zu.“

Übersetzung aus dem engl. via ChatGPT

You are not alone.

Let’s talk about Gesundheit und speziell die von Menschen mit einem Uterus, darüber, dass wir mehr und öfter miteinander sprechen sollten, wie es uns geht und was wir erleben, wie wir strugglen und was uns hilft.

Ich möchte das Thema Polypen in der Gebärmutter ansprechen und noch ein anderes … sensibles.. Ende 2020 setzte ich nach über 25 Jahren die Pille ab. Es ging mir sehr gut damit, meine Regel kam regelmäßig und war okay, was Länge und Intensität anging. Meine Libido wachte aus dem Dornröschen-Schlaf auf und wie sie aufwachte, allerdings kamen mit der Zeit auch Unterleibsschmerzen.
Anfangs reichte noch eine IBU, doch das wurde von Monat zu Monat schlimmer.

Bei einer Vorsorgeuntersuchung sprach ich meine Gynäkologin darauf an, sie machte ein Ultraschall und entdeckte einen Polypen. Da ich am 9. Zyklustag da war, war bereits einiges an Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, so dass sie mich bat, beim nächsten Zyklus am 4./5. Tag zu kommen. Volltreffer.

Ich hatte meine Gyn außerdem auf etwas anderes angesprochen. Nach der Lektüre des besten Buches ever rund um die zweite Lebenshälfte der weiblich geschriebenen Menschen „Women on fire“ von Dr. Sheila de Liz (sollte meiner Meinung nach jemensch lesen und ihren Freund:innen schenken und darüber reden) traute ich mich das Thema anzusprechen, welches mich seit einigen Monaten belastete: Beim Sport, Hüpfen, Niesen, Lachen verlor ich einige Tropfen Urin. Nicht doll, aber genug um mich zu nerven und stets verhasste Slipeinlagen zu tragen. Dies kann übrigens auch eine Begleitung der Perimenopause, die bereits Ende der 30er anfängt.

Bitte lest hier rein, das kommt häufiger vor als manch eine/r denkt und geht auch ohne Kinder geboren zu haben. Dafür gibt’s unterschiedliche Ursachen und die gute Nachricht: man kann etwas dagegen tun 😊

Sie überwies mich zu einer Uro-Gyn und diese stellte eine Belastungs, bzw. Stressinkontinenz fest, klärte mich sehr ausführlich über alle möglichen Methoden auf und wir beschlossen für mich eine Bulkamid-Unterspritzung zu machen und beide Eingriffe zusammen zu legen.

Warum ich mich so nackt mache?
Weil fast alle weiblich geschriebenen Menschen mit Uterus in der Perimenopause von Symptomen geplagt werden, gegen die man eine Menge unternehmen kann, wenn man sich trauen würde, darüber zu sprechen. Mit Freund:innen oder Mediziner:innen und ich weiß, dass das nicht einfach ist, ich kann euch versprechen, dass ihr nach der Lektüre des Buches einige WOW-Momente haben werdet. Frustriert, weil ihr so lange gewartet habt und dachtet, das müsse so und erleichtert, dass es nicht so ist.
Mit dem Wissen könnt ihr Forderungen stellen an eure Ärzt:innen und euch Hilfe suchen. Es gibt Seiten auf denen man Spezialist:innen finden kann und sehr viele tolle Info-Seiten von großartigen Menschen auf Instagram. Ich werde in den kommenden Tagen, wenn ich Zuhause bin, eine Liste hier posten.
Wissen beruhigt. Wissen hilft

Zurück zu mir: Meine Gebärmutter war recht voll mit Polypen, Bulkamid Unterspritzung war gut, jetzt übe ich Blase entleeren und wenn alles gut geht, bin ich morgen Zuhause. Und ich bin sehr gespannt auf die kommenden Zyklen und Mens und hoffe, etwas mehr Lebensqualität an diesen Tagen zu bekommen.

Ich habe so viel Wissen in mir und das beruhigt mich ungemein.



Und redet miteinander, ihr seid nicht alleine.

#womenempowerment

„Man hört ja gar keinen Akzent bei Dir“

höre ich nach 35 Jahren in Deutschland immer noch und kann nicht umhin als etwas Genervtheit zu verspüren, statt mich geschmeichelt zu fühlen.
So einen Satz nach zwei Jahren in Deutschland zu hören, als ich bereits mit 14 Jahren akzentfrei sprach und unfassbar gut in Beamten-Deutsch war, das wäre ein Kompliment gewesen. Aber nach 35 Jahren empfinde ich es als einen unbedachten side kick auf meine linguistischen Fähigkeiten.

Mit 12 Jahren fing ich bei ‚Guten Tag, mein Name ist‘ an, direkt mit 13 kam ‚Hello, my name is‘ dazu (Förderunterricht nach der Schule, da ich schon 14 war und einige Jahre nachholen musste) und als man meinte, ich könnte neben Pubertät, Kulturschock nach 12 Jahren Kommunismus, Lebensmittelmarken, Sperrstunde, Rationierung von allem, Eltern an die Hand nehmen und durch Ämter bugsieren, Verantwortung für jüngere Geschwister und Labyrinth-Lauf durch das deutsche Schulsystem ohne einen erwachsenen Navigator auch noch ‚Bonjour, je m’appelle‘ wuppen sagte ich das erste Mal laut ‚Nein‘, ohne Rücksprache mit meinen Eltern. Um 4 Jahre später mit ‚Hola, me llamo es‘ anzufangen.

Sprachen liegen mir, ich wollte schon immer etwas mit Sprachen machen. Damals gab es den Beruf einer ‚Europa-Sekretärin‘.
Durfte ich nicht machen, weil mir eine Fremdsprache fehlte. Man braucht zwei.

Ihr habt oben mitgezählt?
Genau.
Es lag an dem akzentfreien Deutsch und einem 1er Durchschnitt in dem Fach. Da spielte es keine Rolle, dass dies nicht meine Muttersprache ist. Ich hatte sogar 3 Fremdsprachen, wenn man Russisch noch mitgezählt hätte, but „REGELN!“ Der Weg war versperrt.

Warum ich das schreibe? Weil nach wie vor unterschätzt wird, wie es Kindern und Jugendlichen ergeht, die mit ihren Eltern nach Deutschland kommen und das erste Mal auf sich alleine gestellt sind, denn in der Regel sind sie sprachlich ihren Eltern überlegen und werden damit in eine Rolle gezwängt, für die sie ihre Kindheit aufgeben müssen, viel zu früh. Und erst später, wenn alles für die Familie erledigt ist und mit viel mehr Kraftaufwand kommen sie auf die eigenen Beine. Nach Umwegen, nach einigen Beerdigungen von Träumen und ungenutzten, weil unbekannten Chancen.

Diese Kinder haben nebenbei geschafft, wofür andere mehrere Studiengänge brauchen. Eines von denen schrieb gerade diesen Text.
Nicht auszudenken, welches Potential ich hätte entwickeln können, wäre ich Europa-Sekretärin geworden.

😊

exit RACISM

Gestern habe ich das Buch von Tupoka Ogette „exit RACISM – rassismuskritisch denken lernen“ ausgelesen. Es hat nur 127 Seiten, lese ich an einem Tag. Nicht so dieses Buch.

Bevor ich anfing, das Buch zu lesen, hätte ich jeden Rassismus-Vorwurf oder Unterstellung empört von mir gewiesen.

Niemals hätte ich mich als Rassistin gesehen (aber das tun Rassisten ja bekanntermaßen eher nicht so häufig). Ich lerne zwar immer dazu über Redewendungen aus dem Alltag, Gedanken die mir in den Sinn kommen, wenn ich in der Werbung Texte lese, Bilder sehe, die fernab einer inklusiven Realität sind – doch mit einem Umstand habe ich mich bisher nicht befasst:

Meinen Privilegien als weiße Frau. Als ein Mensch, der es sich aussuchen kann, ob er sich mit dem Thema (Alltags-)Rassismus beschäftigt oder weiter in #happyland lebt.

Während Du das liest, kann ich mir gut vorstellen, dass Du so ähnlich. Oder den Kopf schüttelst und weiterscrollen willst, weil Dich das Thema nichts angeht, nicht berührt, nicht wichtig ist … vielleicht, weil Du weiß bist? Wenn es pieckst, solltest Du es erst recht lesen.

Wenn der Rassismus kommt, wird er nicht sagen „Hi, ich bin ein Rassist“, sondern

„Man ist doch nicht gleich ein Rassist, nur weil man … „

„Woher kommst Du wirklich, also Deine Vorfahren?“

„Ich mache da keinen Unterschied ob Menschen gelb, rot oder schwarz sind.“

„Wir brauchen noch ein paar dunkelhäutige Menschen für die Anzeige, wegen der Inklusion.“

„Ich bin kein Rassist, aber … „

Und noch etliche weitere Beispiele.

Ich bin lange um das Buch geschlichen. Wie vor einer Prüfung. Du hältst Dich für einen guten, weltoffenen Menschen ohne Vorurteile (Spoiler: Größter Irrtum der Menschheit), der auf seine Sprache achtet, niemanden verletzen möchte … und hast Angst, dass beim Test rauskommt: „Auf einer Skala von 1-10 und 10 steht für Megasuperrassist, bist Du nicht im unteren Drittel.“

Doch keine Angst. Das ist kein Test, aber es ist etwas, das Du aus der Hand legen wirst, einige Male, weshalb es sogar ein paar Tage dauern kann, um die 127 Seiten zu lesen. Denn es wird etwas in Dir bewegen. Und je mehr es bewegt, umso besser. Je mehr es Stirnrunzeln beim Reflektieren verursacht, desto besser. Es tut nicht weh, es öffnet die Augen, stellt Dich vor einen Spiegel, reicht Dir aber auch die Hand.

Meiner Ansicht nach, sollte es Pflichtlektüre sein an Schulen, es sollte Workshops geben, solche, wie Tupoka sie gibt.

Bin ich nach der Lektüre vorurteilsfrei? Ha! Ich habe gerade gelernt, dass ich mir einiger gar nicht bewusst war und es war mehr die Gedankenlosigkeit, die das Problem ist, nicht die Gedanken, die waren schon auf einem guten Weg.

Ich bin jetzt aufmerksamer, bewusster, noch etwas angespannt, weil ich vieles besser machen will, aber vor allem ANSPRECHEN will und werde und das ist sehr unbequem, vor allem unter lauter Weißen.

Ich möchte euch das Buch ans Herz legen, wenn ihr nur einen Funken „Nee, ich bin safe, alles gut“ gespürt habt und mit einem Zitat aus dem Buch schließen, das von einer der Teilnehmenden aus Tupokas Seminar stammt:

„Du gehst Dein Lebtag als weißer Mann durch die Welt und denkst, Du kennst und weißt alles. Dann beschäftigst Du Dich mit Rassismus und es ist ein bisschen wie in dem Film „Die Matrix“. Wenn Du die Pille genommen hast, beginnst Du mehr und mehr zu sehen. Und es werden Dinge sichtbar, von denen Du nie geglaubt hattest, dass sie da sind. Es ist erschreckend. Aber irgendwie auch befreiend.“ 

Mein Name ist nur ein Serviervorschlag

Hallo, mein Name ist Meg Ballon und ich möchte dieses Jahr in Kanada heiraten.

Als gute Projekt Managerin habe ich zuerst recherchiert, welche Unterlagen ich brauche, damit eine Eheschließung in Kanada rechtlich möglich und dann auch in Deutschland anerkannt wird. Die Kanadier brauchen eine Geburtsurkunde (die sie lesen können, also idealerweise ins Englische übersetzt und – wenn nötig – beglaubigt) und ein gültiges Ausweisdokument, idealerweise Reisepass. Super, denke ich … das wird lustig.

Für meinen zukünftigen Ehemann ist das eine Sache von 5 Minuten und 10€ – alles online erledigt und eine internationale Geburtsurkunde bestellt, die nach wenigen Tagen da war. Reisepass liegt eh vor.

Kommen wir zu mir: Auf meiner Geburtsurkunde steht was anderes als in meinem Reisepass.

Als meine Eltern 1988 beschlossen aus dem kommunistischen und korrupten Polen nach Deutschland zu flüchten, hießen wir alle „Balon“ mit einem l. Wir kamen offiziell zu Besuch und haben diesen – wie man sich das unschwer ausrechnen kann – etwas ausgedehnt. Alle Nachweise deutscher Abkommen im Rucksack, war es ein Leichtes die deutsche Staatsangehörigkeit zu erhalten. Sie kostete uns allerdings unsere Namen und wenn man so will, auch unsere Identität. denn aus Malgorzata Ewa Balon wurde Margarethe Eva Ballon. Auch die Namen meiner Eltern und Geschwister veränderten sich – ich zitiere:

„Sie haben die Möglichkeit, bereits hier – beim Bundesverwaltungsamt – Ihren Vor- und Familiennamen dem deutschen Sprachgebrauch anzupassen, sowie den Vatersnamen abzulegen. Dies ist ein erster Schritt zur Integration in das Leben in Deutschland.“ – Bundesverwaltungsamt für Spätaussiedler

Lustig, wenn man bedenkt, dass es 1988 kein Gesetz gab, welches das vorgeschrieben hat. Meinen Eltern wurde das auch nicht als Vorschlag unterbreitet, sondern als „das muss so sein, Sie sind ja jetzt Deutsche, also heißen sie auch deutsch.“ Es war also reine Beamtenwillkür. So wurden Nachnamen befreundeter Familien wortwörtlich übersetzt, so dass aus ‚Mucha‘ ‚Fliege‘ wurde oder man bekam irgendeinen Namen, der etwas deutscher klang. Da hatten wir mit einem zusätzlichen ‚l‘ noch ‚Glück‘. /Ironie off

„Bei Antragstellern die wie Sie vor dem 1.1.1993 ausgesiedelt sind, wurden in Friedland, Bramsche bzw. anderen Außenstellen keine rechtlich verbindlichen Namensänderungen vorgenommen. Deshalb gibt es auch keine Namensänderungsurkunden. Bei den seinerzeitigen Namensschreibweisen im Registrierschein handelte es sich lediglich um unverbindliche Änderungen. Das Bundesverwaltungsamt darf Namensänderungen gem. § 94 BVFG nur für Spätaussiedler und deren Abkömmlinge vornehmen, die nach dem 31.12.1992 Aufnahme in Deutschland gefunden haben.“ – Bundesverwaltungsamt Friedland

Mein neuer Name war also lediglich ein „Serviervorschlag“, für den wir nicht mal ein Dokument erhalten haben, die die Diskrepanz zwischen Geburtsurkunde und den aktuellen Ausweisedokumenten erklärte.

Übrigens: Ich war 12 Jahre alt, meine Geschwister 9 und 3 als wir diese neuen Namen erhielten. Ich habe mich keinen einzigen Tag seitdem als „Margarethe“ gesehen, gefühlt oder gar auf den Namen gehört. Die ersten Jahre hatte ich stets einen Zettel bei mir den ich vorzeigte, wenn mich jemand nach dem Namen fragte, weil ich es vermeiden wollte ihn buchstabieren zu müssen. Was ich übrigens bis heute tun muss, denn „der deutsche Sprachgebrauch“ hat in 90% der Fälle keine Ahnung, wie man Ballon schreibt oder Margarethe, denn der/die Beamte/Beamtin damals 1988 in Unna Massen hat es mit dem the noch besonders vornehm gemeint.

Nach einer Odyssee von einem Standesamt zum anderen, Archiven der Spätaussiedler und Bundesveraltungsämtern wird nun doch das Standesamt Bonn mir so eine Namenserklärung ausstellen, damit die Kanadier den Kopf schütteln können … aber dafür sind sie einfach zu höflich. 🙂

Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, bis der Entwurf des neuen Namensänderungsgesetztes in Kraft tritt und ich wenigstens „Margarethe“ loswerden kann, denn an Ballon habe ich mich gewöhnt.

WENN ICH MEIN LEBEN NOCHMALS LEBEN KÖNNTE

von Dame Jane Goodall*


„Ich wäre im Bett geblieben, als ich krank war, anstatt zu glauben, dass die Welt ohne mich zusammenbrechen würde, wenn ich nicht an diesem Tag zur Arbeit gehe.
Ich hätte weniger gesagt und mehr gehört.
Ich hätte Freunde zum Abendessen eingeladen, auch wenn mein Teppich einige unbedeutende Flecken hatte oder die Farbe der Couch verblasst war.
Ich hätte Popcorn im ′′ guten ′′ Raum gegessen und mir viel weniger Sorgen um den Dreck gemacht, wenn jemand den Kamin anzünden wollte.
Ich hätte bei den Geschichten, die mein Vater über seine Jugend erzählt hat, genauer hingehört.
Ich hätte die „mehr“ Verantwortung mit meinem Mann geteilt.
Ich würde niemals darauf bestehen, dass die Autofenster an einem Sommertag geschlossen werden, weil meine Haare gut liegen.
Ich hätte vor dem Fernsehen weniger gelacht und geweint, als ich das Leben beobachtete.
Ich hätte mich auf das Gras gesetzt, auch wenn meine Kleidung davon Flecken bekommen hätte.
Ich hätte nie etwas gekauft, nur weil es praktisch war.
Anstatt mir zu wünschen, dass bald die neun Monate der Schwangerschaft vergehen würden, hätte ich jeden Moment geschätzt und verstanden, dass das Wunder, das in mir wuchs, meine einzige Chance im Leben war, Gott dabei zu helfen, ein Wunder zu vollbringen.
Wenn meine Kinder mich küssen würden, würde ich nie sagen: ′′ Jetzt nicht. Geh dir erst einmal die Hände zum Abendessen waschen „.
Es gäbe mehr: ′′ Ich liebe dich „. Mehr ′′ Sorry“.
Aber mehr als alles andere, wenn ich nochmals eine andere Chance hätte, würde ich jede Minute nutzen, um meinem Leben wirklich Aufmerksamkeit zu schenken, intensiver zu leben.
Hör auf, dich um unbedeutende Dinge zu sorgen. Schenke niemanden, der dich nicht mag, deine Aufmerksamkeit.
Fühle und schätze stattdessen die Beziehungen, die du mit denen hast, die dir und deiner Seele gut tun.“

*Dame Jane Goodall – ist eine britische Verhaltensforscherin, die 1960 begann, das Verhalten von Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania zu untersuchen. Um für den Erhalt der Habitate der Primaten und damit für den Schutz ihrer Arten zu werben, gründete sie das Jane-Goodall-Institut, das Behandlung und Verständnis der Primaten durch öffentliche Bildung und rechtliche Vertretung zu verbessern sucht, die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden stärken will und junge Leute für diese Aufgaben gewinnt und ausbildet. (Quelle Wikipedia)

Hass ist hässlich. Hass macht hässlich.

Am 21.10.2010 ging die erste „Fanpage“ der #Telekom auf #Facebook online, ich war live dabei, drückte quasi auf „veröffentlichen“ und hatte Tage und Nächte zuvor Bauchschmerzen vor Aufregung. Positiv und negativ. Die Telekom öffnet sich dem Dialog. Keine Briefe, Faxe und Mails mehr, in denen mehr oder weniger berechtigte Kritik, Unmut, Ärger an uns herangetragen wurden. Öffentlicher Dialog, keine Einbahnstraße mehr. Kommunikation auf Augenhöhe und so.

Jetzt würde alles sichtbar werden.

Eine love brand waren wir damals (noch) nicht, also war ich auf alles gefasst.

Wie naiv ich doch war von mir auf andere zu schließen. Wir gaben damals viel Geld dafür aus, um das Follower:innen Wachstum zu treiben: Aktionen, Gewinnspiele, was man damals so auf Facebook machte. Die ersten Wochen habe ich das Community- und Issue-Management noch selbst gemacht, kannte gefühlt jeden Fan beim Namen/Nick.

Es gab Lob, es gab Kritik – überwiegend fair und absolut okay, gerechtfertigt, konstruktiv, lösungssuchend.

Es gab jedoch auch Hass. Zunächst waren wir etwas reserviert, entschuldigten uns viel, lernten, schluckten persönliche Gefühle runter, experimentierten, entschuldigten uns, argumentierten, schlichteten. Egal wie krass, unhöflich, verletzend der Ton war. Täglich hing der Finger unzählige Male über dem „Kommentar löschen“-Button, aber wir hatten uns Guidelines und Prinzipien aufgestellt. Auf keinen Fall Zensur, immer transparent – wir waren die ersten auf dem deutschen Telko-Markt, niemand da, von dem man sich was abspingsen konnte.

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Wir merkten schnell, dass es eine bestimmte Art von Kommentaren gab, es waren die, denen es nicht um eine Lösung ging, sondern um das Rumstänkern, Motzen, Draufhauen.

Es wurde immer mehr, die Teilnehmerzahlen auf Facebook stiegen und damit auch die Anzahl der Trolle, ein regelrechter Volkssport anonym abzustänkern, mit Kündigungen zu drohen (können auch Nicht-Kunden) und mit Gewalt.

„Don’t feed the troll“ auf die Innenseite der Linse gebrannt, änderten wir die Strategie. Wir sind die Telekom. Wir sind keine Roboter, sondern echte Menschen, die sich der Kritik stellen, die Lösungen suchen und anbieten, die mit #Telekomhilft die Ersten waren, die Service mit 140 Zeichen auf Twitter gemacht haben und oft (schlecht) kopiert wurden, als man merkte: Oha, da müssten Profis dran, da muss eine komplette Einheit hin, geschulte Mitarbeiter:innen die auch Deeskalation können.

Wir fütterten nicht mehr, wir entschuldigten uns einmal und suchten nach Lösungen. Ging der Ton unter die Gürtellinie, wiesen wir auf unsere #Netiquette hin, baten um einen anderen Ton und eine sachliche Darlegung des Problems. Und blockierten auch, meldeten wenn nötig. Und fingen an uns mit dem Thema „Hass im Netz“ auseinanderzusetzen, denn als Deutsche Telekom sind wir diejenigen, die die meisten Menschen mit dem Netz versorgen, welches sie nutzen, um z.B. positive Bewertungen zu schreiben oder leider auch um Hass zu säen.

Was mir wichtig ist in dem Zusammenhang: Hass kann jeden treffen. Ob privat oder wie in dem Fall beruflich als Ambassador eines Unternehmens, als der Mensch, der die größte Wut und den Ärger der Kund:innen abbekommt und er prallt nicht ab an uns, wir sind nicht aus Teflon.

Diese Kommentare da oben sind genauso hässlich und verletzend wie sie es schon 2010 waren. Ein einzelner Kommentar geht vielleicht unter, aber die Masse macht das Gift. Das Schlimme daran ist, dass die Menschen, die diese Kommentare heutzutage schicken, nicht mal mehr anonym sind.

Bei all der KI sitzen immer noch überwiegend Menschen dort und beantworten diese Kommentare, sind diesen ungefilterten Worten ausgesetzt. „Nimm es nicht persönlich“ reicht nicht. Reichte noch nie.

Ich danke all den tollen Kolleg:innen ,die jeden Tag aufstehen und sich dem aussetzen, stets bemüht und sehr erfolgreich darin, eine Lösung zu finden und Zufriedenheit herbeizuführen.

I

Be kind to one another.

Und lasst uns niemals aufhören, uns für ein Netz ohne Hass einzusetzen. Greift ein und helft, wenn ihr eskalierende Menschen seht. Bedient euch der Werkzeuge der jeweiligen Plattformen, um Hass zu melden. Und wenn das nicht hilft, bring es zur Anzeige.

Das geht gut bei HateAid, Ichbinhier oder Online Strafanzeige

Good things

Mein Verhalten in sozialen Netzwerken hat sich geändert in Bezug auf Bewertungen und Kommentare. Sprache ist Macht: Ich überlege, wenn ich etwas kritisieren möchte, was der Grund dafür ist und wie ich das konstruktiv formulieren kann. Außerdem schreibe ich positive und gute Bewertungen: Für Restaurants, wenn der Service und das Essen gut waren, bei Jameda, wenn ich mich von Ärzt:innen gut versorgt fühlte oder bei Marken, wenn das Päckchen besonders schnell versendet wurde oder und da drin etwas Persönliches stand.

Und wie sieht Deine positive-negative Kommentare ratio aus?

Peace and out,

Meg

Unsere Initiative gegen Hass im Netz

Header-Bild by @daskritzelt

Mode für Plüschige.

Um gleich zu Anfang etwas klarzustellen:

Hallo, ich heiße Meg und nach der polnischen Definition bin ich „plüschig“, wenn es um meine optische Erscheinung geht. In Amerika würde man „curvy“ oder „plus size“ sagen, in Deutschland heißt es, ich trage „Große Größen“, denn in meinem Schrank hängen Kleidungsstücke in den Größen 46-52 oder auch M-2XL, nicht etwa, weil ich noch hoffe in die „kleineren“ zu passen oder gerade nicht mehr in die „größeren“ passe, sondern weil im DIN-Norm Land eben nicht alles genormt ist.

Mein Problem mit der Sichtweise oder Definition von „curvy“ ist die folgende:

If curvy = größere Brüste, okayer Bauch, nices Becken, prächtiger Arsch then curvy = 😍

Doch curvy, bzw. große Größen sind so vielfältig und unterschiedlich. Große Größen sind: Doppelkinn und kurzer Hals, weshalb Rollkragenpullover oder „Standard“-Halsketten zu kurz sein könnten, breite Schultern, dickerer Oberarme und Handgelenke, weshalb „Standard“-Armbänder oder Uhren nicht passen (Alter, Smartwatches, für die ich extra Armbander kaufen muss!), dickere Finger für die „Standard“-Ringe nicht passen. Große Brüste, aber auch mehr UNTERBRUST, weshalb 80E, liebe Tchibos, nicht „große Größen“ ist. (Ironie: Bazookas wie 2 Heißluftballöners, aber Umfang 75, echt jetzt?). Hüften mit Lipödemen oder Waden wie meine, auf die Hummels neidisch wäre. Und dann ist es nicht mehr 😍 sondern schnell 😔

Ich bin 178 cm groß, habe keine Kurven wie eine Marilyn Monroe, die eine „typische“ Sanduhr-Figur hatte mit schmaler Taille, relativ großen Brüsten und einer wundervoll geschwungenen Hüfte, die am Ende mit schmalen Fessel endete – ich bin ein H-Männchen, wenn man so will. Mein Kreuz ist recht breit und dann laufe ich so gerade runter. Warum ich das so beschreibe? Das ist wichtig, wenn wir gleich über Mode für „plüschige curvy große Größen“ sprechen, denn es gibt einen Unterschied zwischen einem „curvy“ wie bei Marilyn Monroe die eine „hourglass figure“ – also ein X hatte – und Frauen mit anderen Körperformen:

Figurtypen
Quelle: Sheego

Wenn es darum geht als plüschige (ich bleibe bei dem Wort für MICH und bitte sich nicht daran zu stören, wenn ihr euch nicht so seht) Frau Kleidung zu kaufen, ist es erstmal wichtig zu verstehe, wo ich eingeordnet werde. Die meisten Online-Shops/Marken führen Mode für mich in einer separaten Rubrik, meist unter „Damen“ und dann „Große Größen“, auf Seiten von ausländischen Betreibern eher unter „Plus Size“ oder „Curvy“. Viele stören sich daran, da sie sich selbst nicht in diese Schubladen stecken lassen möchten und wären lieber einfach „Damen“. Andere sind froh, dass sie dadurch direkt wissen, ob sie auf der Seite ggf. fündig werden oder nicht.
Weiterhin ist es interessant und gut zu wissen, ab wann frau denn nicht mehr „Damen“ ist, sondern eine eigene „Sub-Kategorie“. Das ist sehr unterschiedlich. Bei einigen Online Shops/Marken ab einer M, die woanders einer 42/44 entspricht, bei anderen aber einer 46. Aber daran hängen wir uns nicht auf. Ihr wolltet ein paar Empfehlungen und die werde ich euch nach besten Wissen und Gewissen geben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt sicher noch mehr Shops und Marken, doch entweder mag ich sie nicht oder ich habe andere Gründe sie nicht genannt zu haben. Und da ich so gut es geht versuche nachhaltig zu leben, bin ich ein Fan davon nur dann etwas zu kaufen, wenn entweder etwas Altes/Kaputtes ersetzt werden muss oder anderer Bedarf (Größenveränderung) besteht.
Ich kaufe nicht aus Spaß an der Freude, nicht um Modetrends zu entsprechen und erst Recht nicht, weil etwas gerade im Angebot ist. Bei meiner Größe und Geschmack kann ich außerdem leider nicht immer nur nachhaltig produzierte Kleidung/Schuhe kaufen, deshalb verzeiht mir, wenn einiges nicht diesen Ansprüchen genügt.

Legen wir los, Reihenfolge nach %ualem Anteil in meinem Schrank.
Kategorien:
Kleidung
Sport/Unterwäsche
Schuhe

Kleidung:

Zizzi
Dänische Marke, die eine Dependance in Deutschland hat, weshalb Sendungen aus D kommen und Rücksendungen nach D gehen. Trendige und sehr gut durchdachte Mode und Schnitte für plüschige Figuren, nicht einfach nur adaptiert, sondern durchdacht. Mit fast wöchentlich neuen Artikeln, decken die komplette Bekleidungspalette ab (inkl. Umstandsmode), machen den größten Teil meines Kleiderschrankes (bis auf die Unterwäsche) aus. Ich kenne die Marke aus einem Dänemark-Urlaub von vor mehr als 10 Jahren und trage noch Kleidung, die ich damals gekauft habe. Solide Qualität, Sportkleidung aus FUNKTIONSMATERIALEN und nicht aus reiner Baumwolle, was ich persönlich immer favorisiere, da ich nicht gerne Baumwolle vollschwitze.
Tolle Online Guides für Größen und Figuren.

Nichts zu beanstanden.

H&M

Dort werde ich unter „Damen“ – „Große Größen“ fündig. Allerdings kaufe ich dort seit Jahren nicht mehr ein. denn H&M hat in meinen Augen zwei große Probleme, wenn es um Kleidung für meinen plüschigen Körper geht:

  1. ALLE Shirts sind BREITER als sie lang sind und das kann ich nicht leiden.
  2. Schnitte: Diese sind oft sehr oversized, überschnitten, in der Kleidung sehen die Models absolut unförmig aus, alles wird überdeckt, kaschiert (bis auf die Skinny Jeans, die klein(er) ausfallen, dafür absolut 0,00 etwas für Waden sind. Wie gesagt, jeder wie er möchte, für mich ist das nichts.

Dafür sind ihre Sport-Basics solide und langlebig. Ich habe zwei Sport-Funktionsjacken die echt durchdacht sind, was Längen/Armlängen angeht und die Tatsache, dass Brüste UND Bauch reinpassen müssen und unter Umständen auch der Hintern. Ihre Sport-Longsleeves sind super, auch die Funktionsstoffe.

Sheego

Mode von 44-58 – man muss ich also nicht „extra“ suchen, alles für uns! Sheego arbeitet viel mit Influencerinnen, die sich mit dem Thema bodyshaming, bodyacceptance beschäftigen, z. B. Ilka Bessin bekannt als Cindy aus Marzahn oder Jules Schönwild.

Was ich an Sheego mag ist, dass man hier viele unterschiedliche Frauen sieht, die die Mode tragen. Nicht „one fits all“, sondern unterschiedliche Körperformen. Ich würde mir noch mehr Divesität wünschen, welche nicht nur in den Kampagnen sichtbar ist, sondern auch auf den Bildern im Shop. Dafür haben die Unterwäsche Models wenigstens etwas mehr Bauch.

S. Oliver – Triangle

Sei auf jeden Fall erwähnt, da einige Blusen, der Lieblingsmantel und Jacke von dieser Marke sind. Unter „Bekleidung“ findet man Mode für mich unter „Große Größen“. Die Mode ist sehr klassisch, was ich daran mag ist ist die Qualität (von früher, die heute kann ich nicht beurteilen, denn ich habe schon lange nichts dort gekauft). Größen 40-54. Jeanslängen bis 34. Die Jeans sind auf jeden Fall für plüschige Körper, allerdings nicht für alle, muss ich gestehen. Für meinen nicht, aber je mehr Kurven, desto eher s. Oliver. Und sie sind für mich zu obelix‘ geschnitten (zu hoch).

Sowohl die Schnitte als auch die Stoffe sind sehr gut und behalten lange Zeit Form und Farbe, außer sie sind aus 100% Baumwolle, dann verziehen sie sich leider sehr schnell.

Was ich hier ebenfalls sehr schade finde: Das überaus hübsche Hauptmodell ist sehr schlank. Ich wünschte, man hätte auch hier mehr Körperformdiversität. Keine Unterwäsche.

C&A

„Damen“ – „Große Größen“ bis 60/62

Gute und solide Basics, würde ich sagen. Ich persönlich finde sehr selten etwas dort, was meinem Geschmack entspricht. deshalb kann ich nicht viel mehr dazu sagen, außer dass sie sehr viel mit Bio-Baumwolle werben, worüber ich bereits auch etwas kritisch schrieb.


Zalando-Sammlung an Marken. Ich mag Zalandos Firmenpolitk nicht. 2018 gab es einen Artikel darüber, dass Zalando keine Frauen in der Führungsetage möchte. Daraufhin löschte ich meinen Account. Ich habe wieder einen, denn für mich ist Zalando die beste Suchmaschine für Marken, die auch Mode für mich machen. Dort fand ich diese, von denen ich einiges im Schrank habe, aber nicht viel nachkaufen muss, denn das Zeug hält ewig.

Anna Field Curvy – BASICS aber die sind aus tollen Stoffen, ihr ahnt bereits, dass ich kein 100% reine Baumwolle Fan bin, deshalb mag ich Anna Field, toll geschnittene Oberteile für mich, denn ich liebe und brauche V-Ausschnitte und Wasserfallkragen, alles andere mag ich nicht. Günstige Mode, die langlebig ist.

Ralph Lauren Woman

Pricey, no need to talk about it. Aber giiiiiirl, sind das tolle Schnitte und Stoffe. Ich fühle mich gleich 2 Grad heißer, wenn so ein Kleid meinen Körper umschmeichelt. Da wird an alles gedacht, ein kleines „Gewicht“ beim Wasserfallkragen, damit er bleibt wo er soll, perfekte Schnitte um meinen Bauch zu kaschieren, dafür die Bazookas zu betonen. Hier habe ich 100%ig das Gefühl, dass man sich vorher Gedanken gemacht hat, wenn ich die Länge der Ärmel bei Kleidern sehen, die dort aufhören, wo Arme am breitesten sind, um sie schmaler wirken zu lassen. Falls ihr wisst, was ich meine? Ah, Blog, sie können nicht antworten.

Ulla Popken

Der Quelle-Katalog unter den PlusSize Shops. Gibt es gefühlt schon immer. Absolut nicht mein Stil.
Was geht: BH – die haben ich eine zeitlang nur getragen und die Badeanzüge. Und die Tatsache, dass sie echt ALLES haben: Inkl- Schuhe, Stiefel, Dirndl, Ski-Kleidung.
Was nicht geht: Alles andere. Teilweise echt hässliche Muster und Schnitte. Eher klassisch-altbacken für meinen Geschmackt, auch wenn sie mit ihrer „Studio Untold“-Marke bunter und „frecher“ (🙄) geworden sind. Allerdings erinnert mich diese Sparte eher an die 80er oder wann ist Cindy Lauper durch die Straßen gehopst und hat „Girls just wanna have fun“ gequietscht?

Was 2x nicht geht: Deren Sportkleidung. Glitzer, Pailletten und BAUMWOLLE.

Snag

Strumpfhosen- wer gute und langlebige und nicht langweilige und nicht ONE SIZE fits allen Längern, Formen und Dellen möchte, sondern echt durchdachte Konzepte, der kommt nicht an Snag Thights vorbei. Werden sehr liebevoll verpackt in Papier, einzeln, mit Handkuss und so. Schaut euch die Größe genau an, falls ihr euch vertut, gibt es Ersatz. Was sie in meinen Augen NICHT können: Bademode. Außer Du willst Deine Bazookas und alles andere open airen.

Was sie 100% ❤❤ machen: Ihre Models sind der absolute HAMMER!

Tchibo – herrjeh. Es ist eine Hassliebe zwischen uns. Für mich ist es jede Woche eine neue Welt an Scheiß, den die Welt nicht braucht und der in Schubladen verstaubt, latente Träume aus Unmengen von Plastik und ja, ich weiß, sie machen viel aus Meeresplastik, etc. aber hey, graue Energiebilanz und so.

Was die Mode angeht: MANCHMAL haben sie auch was für uns Plüschis.


SPORT
Darüber habe ich einen separaten Beitrag geschrieben, in dem ich mir einige Marken vornehme wie z. B. Nike, Puma oder Ulla Popken. Lesenswert. Zum Glück gibt es auch einige gute Beispiele.


OnlyPlay Curvy – 90% meiner Laufhosen (Leggings) ist von denen. Ich LIEBE die Qualität, die Stoffe, die Tatsache, dass ich mich darin sicher, trocken und gut gekleidet fühle. Und sie sind absolut erschwinglich, die Größen authentisch. Die Oberteile sind mir in der Regel etwas zu kurz. Leider. Aber da ist Geschmackssache.
Zizzi – FUNKTIONSKLEIDUNG – Yay!

Nike

Darüber habe ich bereits echt ausführlich geschrieben. Wie aufgeregt ich damals war, als sie die Sportklamotten rausgebracht haben und die groß die Enttäuschung war. Was sie allerdings können: Sporthosen. Denn die sind langlebig, mega gut, squat-proof, denn im Schritt ist ein „Dreieck“ statt einfacher Naht. LOVE IT! Alle Shirts sind breiter als sie lang sind und furchtbar eckig geschnitten, am Hals für mich viel zu hoch. Die Sportjacken sind zu kurz, zu viel „bauchfrei“. No. Just don’t do it.


Sport BH Anita

Für mich die besten und einzigen Sport-BH, die man kaufen kann. Da hält alles, ich habe zwei einzelne Brüste, die wohlig sanft in den Körbchen liegen, no boobies sweat … perfekt. Etwas teuer, aber langlebig bei guter Pflege.

AUSLAND

Erwähnenswert, weil TOLLE Kleidung, aber leider BREXIT und auch wenn man bei einigen weiterhin kaufen kann und sie auch (teilweise) kostenlos liefern, die Rückgabe ist leider meist auf eigene Kosten und etwas kompliziert. Es gab Zeiten, da trug ich fast NUR Schuhe von Evans, da sie auch für breite Mauken tolle Sandalen und Boots hatten. Seit Brexit leider nichts mehr bestellt.

Ich wünschte es gäbe mehr solcher Shops/Styles in Deutschland, da sind uns die Insulaner in puncto Mode voraus und trauen sich mehr, vor allem sind es keine Adaptionen, sondern authentische Schnitte.

Es lohnt sich aber immer nach diesen Marken auf SecondHand-Seiten zu suchen und Zalando führt die Marken teilweise auch.
Evans – liefert leider nicht mehr außerhalb Großbritanniens
Yours clothing
Dorothy Perkins
New Look

Schuhe

Weitschaftstiefel – und wenn ich sage WEIT, meine ich WEIT – Ulla und Sheego haben auch welche, aber that’s the real shit: Echtes Leder, super Qualität. Größen bis 44, Wadenumfang bis 61 fucking Zentimeter.

Ah und noch etwas zu sehr großen Füßen oder sehr kleinen Füßen – für Männer und Frauen:

Schuh Kauffmann

Periodenunterwäsche:

Es gibt mittlerweile unzählige Marken, die Periodenunterwäsche auch in plüschigen Größen anbieten:
Taynie, ooia und mein Favorit Modibodi – weil die Schnitte und Größen authentisch sind und die Materialien großartig.

Und zu guter Letzt – kauft gebrauchte Kleidung, sicher ist in den plüschigen Größen nicht alles zu kriegen, aber fast alles. Und ja, manche Hosen haben pilling (haben übrigens kleine(re) Größen auch), aber wegschmeißen wäre tragisch. Hier gibt es gute Angebote wie Vinted, Zalando Pre-owned, momox Fashion, eBay Kleinanzeigen oder WhatsApp, Instagram, etc. 🙂

Puh, das war mehr als ich dachte und ich hoffe, diese Übersicht meiner liebsten Shops hilft euch in Zukunft ein wenig. Ich werde diese Sammlung mit der Zeit anpassen. Ggf. ändere ich meine Meinung bei einigen Shops, vielleicht kommen einige dazu. Sicher gibt es noch mehr Shops und ich weiß auch, dass Aldi, Lidl. BonPrix, etc. auch Mode in großen Größen führen, aber das trifft selten meinen Geschmack und nur den kann ich euch hier wiedergeben.

Trag was auch immer Du tragen möchtest und worin Du Dich wohl fühlst.

Liebe Grüße
Meg

Kennst Du das auch?

Kennst Du das auch, zu wollen, aber nicht zu können? Hinaus zu wollen oder hinein, aber nicht vom Fleck zu kommen, sondern regungslos auf der Türschwelle zu stehen und weder vor noch zurück zu können?

Kennst Du das auch, dieses Echo innen drin, welches ein Wort, einen Satz, immer und immer wiederholt, endlos aneinander gereiht, ein Singsang, ein Kanon, der keinen Anfang hat und kein Ende?

Kennst Du das auch, zu wissen, wie ein Buch endet und doch vom Ende überrascht zu sein?

Kennst Du das auch, dieses Verlangen nach Ruhe und Lautlosigkeit und die Unerträglichkeit, wenn die ersehnte Ruhe sich dann endlich einstellt?

Kennst Du das auch, das Gefühl, dass der innere Kompass verloren gegangen ist? Kennst Du das auch?

Kennst Du das auch, diese innere Unruhe, die Sorge um das innere Gleichgewicht, welches durch einen Augenblick Freude durcheinander geraten könnte?

Kennst Du die Enttäuschung, wenn Wünsche nicht an die Realität reichen, auch wenn man Abstriche macht und hofft, während ein Gefühl im Bauch zu grollen beginnt?

Kennst Du das auch, wenn der Wunsch endlich in Erfüllung geht, man jedoch plötzlich am liebsten zurück rudern würdet?

Kennst Du das auch?

Verdammtnochmal, wann habe ich eigentlich zugestimmt, erwachsen werden zu wollen?

… kennst Du das auch, am Ende eines langen Tages nach Hause zu kommen, erfolglos den Versuch wagend, den Bienenstock im Kopf vor der Tür lassen zu wollen und dennoch zu wissen, es hat sich gelohnt?

Meg, August 2009 – ruhelos.